Eine außergewöhnliche Ehrung

Eine außergewöhnliche Würdigung wurde dem vor einigen Monaten verstorbenen Eugen Huesmann zuteil. Im Beisein einer Delegation aus Telgte wurde in der russischen Partnerstadt eine Stele enthüllt, die nicht nur eine fotorealistische Darstellung Eugen Huesmann zeigt, sondern auch seine Verdienste um die Völkerverständigung würdigt.

Von Andreas Große-Hüttmann

 

 

Diese Stele an zentraler Stelle in Stupino erinnert an Eugen Huesmann, den Begründer der Städtepartnerschaft. Mit im Bild sein Sohn Hubert sowie Christin Huesmann (r.). Foto: Simone Thieringer

 

Eine außergewöhnliche Würdigung wurde dem vor einigen Monaten verstorbenen Eugen Huesmann zuteil. Im Beisein einer Delegation aus Telgte wurde in der russischen Partnerstadt eine Stele enthüllt, die nicht nur eine fotorealistische Darstellung Eugen Huesmann zeigt, sondern auch seine Verdienste um die Völkerverständigung würdigt. Zu der Abordnung gehörten unter anderem Klaus Beck als Vorsitzender des Fördervereins Stupino-Telgte, Bürgermeister Wolfgang Pieper und Hubert Huesmann, Sohn des Begründers der Städtepartnerschaft.

Es ist übrigens das erste Mal, dass ein Deutscher eine solche Würdigung im öffentlichen Raum im Moskauer Gebiet bekommen hat. Vor Jahren wurde Eugen Huesmann bereits Ehrenbürger der russischen Partnerstadt.

„Das war eine sehr ergreifende Veranstaltung, und für die Stele wurde ein ausgesprochen passender Ort gefunden“, resümiert Hubert Huesmann die Feierstunde in der Partnerstadt. Denn in unmittelbarer Nähe zu einer Eiche, die Vertreter der Emsstadt vor fünf Jahren anlässlich des 75-jährigen Bestehens der Partnerstadt gepflanzt hatten, steht das Denkmal nun direkt neben der Stadtverwaltung. Die gesamte Reise bezeichnete Huesmann als ergreifend, von der ersten bis zur letzten Minute, denn die Delegation sei ausgesprochen gastfreundlich empfangen und begleitet worden. „Ich glaube, das erlebt man so nur in Russland“, sagte er.

Doch nicht nur die Verdienste Eugen Huesmanns standen im Mittelpunkt der Veranstaltung, sondern zugleich auch seine Frau Hedwig, die aus gesundheitlichen Gründen nicht an der Reise in der Partnerstadt teilnehmen konnte. Sie habe zusammen mit ihrem Mann jahrelang die Partnerschaft vorangetrieben und durch zahllose Aktionen – etwa Hilfstransporte in den Jahren nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion sowie vielfältige Austauschprogramme – viele Zeichen der Völkerverständigung gesetzt.

„Der Name Huesmann wird in Stupino immer unvergessen bleiben“, sagte unter anderem Pavel Tschelpan, langjähriger Bürgermeister der Partnerstadt und seit einiger Zeit Ratspräsident des Großraumes Stupino. Auch die neue Bürgermeisterin Stupinos, Vera Nikolajewa, würdigte die Partnerschaft. Eugen Huesmann habe nicht nur die Völkerverständigung vorangetrieben, sondern auch dafür gesorgt, dass vielfältige Kontakte entstanden seien.

Eingebettet war die Feierstunde zu Ehren Eugen Hues­manns in eine Parade aus Anlass des 80-jährigen Bestehens der Stadt Stupino. Daran nehmen traditionell zahlreiche Betriebe und Gruppierungen der Stadt teil. Das Ganze mündet in ein Volksfest.

Klaus Beck nutzte die Reise auch dazu, seinen Abschied als Vorsitzender des Fördervereins nun ganz offiziell mitzuteilen. Bereits vor längerer Zeit hatte er das innerhalb des Vereins getan, im Spätherbst soll die reguläre Versammlung des Vereins stattfinden und eine Nachfolgerin oder ein Nachfolger gewählt werden.

Zugleich dankte Klaus Beck dem Ehepaar Sergej und Swetlana Kusnezow stellvertretend für die vielen andere auf russischer Seite für ihr Engagement. Dem Vorsitzenden des Fördervereins auf Stupinoer Seite überreichte er eine Urkunde und eine Ansteck-Telge in Gold, seiner Frau – ebenfalls in Sachen Städtepartnerschaft engagiert – eine Silhouette der Emsstadt als Brosche in Silber.

Wie gut die Verbindungen zwischen Telgte und Stupino sind, das wurde für Klaus Beck auch darin deutlich, dass zahllose Stupinoer an Telgter Familien, zu denen sie bereits Kontakt hatten, Grüße ausrichten ließen.

 

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